Wissenswertes zu Meinrad Montfort

Der älteste Sohn des aus Haute- Savoye eingewanderten Claude Montfort erkannte frühzeitig die Chance, die ein Ausbau und die Modernisierung der Gewebeherstellung bot. Als Verleger wirkte er zuerst für den Oberzoller Kilian aus Waldshut, später für schweizerische Handelshäuser.

Er beschäftigte Ende des 18. Jahrhunderts 2.000 Spinner und Weber in der näheren Umgebung. In Zell und Staufen richtete er Bleichereien ein. Obwohl Frühkapitalist reinsten Stiles, meint der Zeller Dr. Richard Dietsche in seiner Dissertation über die industrielle Entwicklung des Wiesentales bis zum Jahre 1870, hatte er das Verdienst, die Bevölkerung des Oberen Wiesentales aus tiefster Not herausgeführt zu haben. Auf der äußeren Schwarznau gründete er die einstige Hammerschmiede.

Die Cottonweberei, Vorgänger der Bölgerischen Seidenspinnerei in der Roten Fabrik, war ebenfalls eine Montfortsche Gründung. Die Französische Revolution und die Kontinentalsperre Napoleons I. ließen zwar sein gegründetes Textilimperium untergehen, nicht aber seinen Gründergeist. Dass er in der Bevölkerung anerkannt war, bewies seine dreimalige Wahl als Vogt in der Zeit von 1758-1778.

Seine Nachfahren förderten großzügig soziale Einrichtungen wie Krankenhaus, Schulen und Armenfond. Dazu sei ausdrücklich Peter Montfort, der Bierbrauer und Pfefferhüttenwirt (man nannte ihn „de chlei Mumfurtli“) erwähnt, der sich mit ansehnlichen Spenden und Vermächtnissen für Schule, Waisen, Ortsarme und das Krankenhaus engagierte.