Die Familie Weber im Geschichtsbild der Stadt Zell

Das Freiburger Stadtarchiv hat in dem Buch „Die Vorfahren Karl Maria von Webers“ durch akribische Nachforschungen diese für die Talvogtei Zell turbulenten Jahre nachvollzogen und damit auch Zeller Stadtgeschichte geschrieben Fridolin Weber wurde am 17. Februar 1733 geboren. Er sollte ursprünglich Pfarrer werden. Als 15-jähriger begann er seine Studien an der Universität in Freiburg. Entgegen ursprünglichen Plänen studierte er jedoch Philosophie und war Kandidat der Rechte. Während des Studiums entstand der Kontakt zur Adelsfamilie von Schönau, die auch Lehnsherr von Stetten war.

Anlässlich der Verheiratung mit der Perückenmacherstochter Eva Maria Schlar aus Freiburg, war Weber gehalten, seine Stellung als Amtmann wirtschaftlich und zeitlich abzusichern. Er pachtete von seinem Herrn auf dessen Geheiß die Lehensgefälle um 800 Gulden rauher Währung jährlich. Es gelang ihm, trotz Kriegszeit, einiges Vermögen zu erwerben.

Der Baron bemerkte mit Neid und Misstrauen den wachsenden Wohlstand seines Amtmannes. Er versuchte die Pacht des Lehensgefälles rückgängig zu machen, indem er Weber vorrechnete, er habe zu eigenen Gunsten gewirtschaftet und einzelne Gefälle nicht abgeführt. Nachdem die alte Baronin, die immer schützend die Hand über Weber gelegt hatte, verstorben war, kam er im Frühjahr 1737 zum Bruch. Es folgte ein Streit, der seinen Höhepunkt darin fand, dass der Baron am 25. Februar 1738 den Amtmann seiner Dienste enthob und am folgenden Tag Abrechnung im Hausener Bergwerk verlangte. Weber klagte gegen seinen Herrn. Der Prozess zog sich über Jahre hinweg.
Der Prozess endete mit einem Vergleich. Der abgesetzte Amtmann sollte eine Abfindung von 2000 Gulden erhalten, die nie bezahlt wurden.

Weber zog nach Freiburg und erwarb dort das Bürgerrecht. Er starb am 25. Februar 1754. Die Beziehung seines Sohnes Fridolin Weber II zum Hause Schönau, sollte sich noch weitaus spannungsgeladen und dramatisch entwickeln. Er wurde in Zell 1733 geboren und war der Onkel Carl Maria von Webers und der Schwiegervater Mozarts. Nach den Auseinandersetzungen und den Vergleich mit Fridolin Weber I war Frank Ignaz Ludwig von Schönau zum Schuldner seines eigenen Amtmannes geworden und hatte demnach allen Grund sich der Familie Weber erkenntlich zu zeigen, was er auch tat indem er Fridolin Weber II 1754 als schönauischen Amtmann in der Herrschaft Zell einsetzte. Im Mai jenes Jahres wurde er vor versammelter Zeller Bevölkerung vereidigt. Jeder Untertan musste das Handgelübde abgeben.