Der Ortsteil Riedichen
Der staatlich anerkannte Erholungsort Riedichen liegt in einer südwestlichen Einbuchtung des Köpfle zwischen Hoher Möhr und Rohrenkopf in 627 Metern Höhe im Schuhlochbachtal. der Ortsteil Gaisbühl liegt 750 M. ü. M. am Nordhang des Gleichen, der Weiler Hütten in 770 Metern am Südhang des Köpfle im Hirzenlochbachtal und der Weiler Obere Grüneck in 690 Metern auf halbem Wege von Atzenbach.
Verkehrsseitig ist der Ort durch die Gemeindeverbindungsstraße Atzenbach- Schlechtbach-Gersbach gut erschlossen, deren Trasse durch den seinerzeitigen Forstmeister Dießlin geplant und 1909 dem Verkehr übergeben wurde. Zuvor gab es nur den steilen, beschwerlichen Weg der hinter der Atzenbacher Kirche seinen Anfang nahm. Erst 1924 erhielt das Dorf Elektrizität. Durch Bebauungsgebiete steigen die Einwohnerzahlen von Riedichen. Bis 1942 gehörte Riedichen zum Kirchspiel Zell, seither zur Pfarrei Atzenbach.
1767 ist eine Kapelle erwähnt, die allerdings nicht mehr existiert. 1834 wurde eine Schule erbaut, die 1886 ein Glockentürmchen mit Glocke erhielt. 1958/59 baute die Gemeinde ein neues Schulhaus, das jedoch nur bis zur Schulreform dem vorgesehenen Zweck diente. Danach gingen die Schüler nach Atzenbach zur Grundschule und nach Zell in die Hauptschule. Das Schulhaus wurde, bis auf die Feuerwehrgarage und das Glockentürmchen, verkauft.
Das neue Schulhaus wurde Bürgersaal, Ortsverwaltung und Jugendraum. Ein Männerchor wurde 1925 durch den über die Region bekannten Kunstmaler Adolf Glattacker gegründet. Die Bergvogtei Riedichen wurde 1973 gegründet. Mit dem von Kurt Winkler entworfenen Häs, Ankewiib, sorgt die Vogtei an Vogteiabenden und der Teilnahme am Zeller Fastnachtsumzug für eine gute alemannische Fasnacht.
Es besteht auch eine Frauenturngemeinschaft, in der sich Frauen aus dem Dorf gemeinsam fit halten. Die Feuerwehrabteilung Riedichen ist mit einem Löschfahrzeug ausgestattet. Bemerkenswert ist im Ortsteil Gaisbühl ein Schwarzwaldhaus, wohl das einzige im Wiesental mit einem Strohdach, das 1998 von einem privaten Investor in den Urzustand zurückversetzt wurde.
Die Weiler Hütten
Die Weiler Hütten, 1396 erstmals erwähnt, früher Rohrberg gehörig und Gallishütten genannt, hat eine besondere historische Vergangenheit. Dort bestand eine Glashütte, die als alter Hüttenplatz betrachtet werden darf. Die ausgedehnten Wälder am Rohrberg dem „Hochen Ror“ waren mit Holzkohle und Wasserkraft Energieträger und mit dem quarzhaltigem Granit, dem Pottaschen zugefügt wurde, Rohstoffbasis für die Glasherstellung.
Einen sicheren Nachweis für die Glasmacher in der Zeller Vogtei beinhaltet das Verzeichnis für die in Basel 1472 veranstaltete Lotterie des „Glückhafens“. In der zugehörigen Stiftungsurkunde der Herren vom Stein von 1321 ist unter den Leuten im Raum Zell auch Konrad und Burchin Schirer aufgeführt, Träger von Namen die besonders nach dem 15. Jahrhundert auf die Tätigkeit des Glasofenheizers hinweisen. Es muss dabei offen bleiben, ob mit dem Hinweis auf Zell die Vogtei und damit auch Hütten gemeint ist oder ob Zeller Glasmacher gemeint sind, auf die Gewann-Namen wie Glasermatt und Glasberg an der Grenze gegen Raitbach hinweisen.
Sicher ist, dass die Glasmacher ihren Standort oft gewechselt haben, bezüglich der des großen Holzverbrauches. So ist es Wahrscheinlich, dass der „Glaser aus dem Fliegenbach“ (Fliegentenbach) und der Name „ Althüttenbach“ 1473, Standort einer Hütte des Christian Glaser bei der Husarenmühle, sowie die Namen Glasbrunn und Glaserkopf am Rohrberg auf Glashütten hinweisen, die Vorgänger der Glashütte bei Riedichen waren.
1569 gab es Auseinandersetzungen zwischen dem Stift Säckingen und dem Freiherrn Hans Jakob von Schönau hinsichtlich der Waldnutzung. In einem Abkommen heißt es: die Glashütt uff den Zirckhen im Rohrberg soll zu denen von Schönow eigenthumb stehen, es soll ihm daran kein Hindernis geschehen. Die genannte Glashütte war allem nach jene in Hütten. Die Hütte bestand wohl bis in die 1620er Jahre. Riedichen schloss sich bereits am 01. März 1972 im Hinblick auf die ausstehende Gemeindereform der Stadt Zell an, nachdem zwei Bürgermeisterwahlen ergebnislos verlaufen waren. Das Riedicher Wappen zeigt ein Bindenschild in Rot mit einem silbernen Mittelbalken, in den roten Feldern oben zwei und unten einen goldenen Ring. Die Farben weisen auf die einstige österreichische Landesherrschaft und die drei Ringe auf die Grundherrschaft der Freiherren von Schönau hin. Das Wappen wurde 1902 von der Gemeinde angenommen.
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